Dr. Vesna Lemm, Ärztin und Yogalehrerin aus Montenegro spricht mit Dr. Reinhard Probst über die Gesellschaft (www.icc.health) und humaner und inhumaner Onkologie.
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TriCurin
TriCurin bei humanen Papillomavirus-positiven (HPV) Kopf-Hals-Plattenepithelkarzinomen
Kopf-Hals-Tumore umfassen eine Gruppe verschiedener Krebsarten, die im Kopf-Halsbereich auftreten. Bei über 90% der bösartigen Tumore dieser Art handelt es sich um Karzinome des Kehlkopfes, des Rachens, der Lippe und der Mundhöhle. Diese entstehen im Plattenepithel, weshalb man sie auch als Plattenepithelkarzinome bezeichnet. Adenokarzinome, wie z.B. Karzinome in Nase und Nasennebenhöhlen, Sarkome sowie Lymphome kommen hingegen seltener vor. Jährlich kommt es weltweit zu ca. 600.000 Neuerkrankungen von Kopf-Hals-Tumoren. Zu den Risikofaktoren zählen Tabak, Alkohol, schädliche Substanzen, welche über das Atemsystem in den Körper gelangen wie z.B. Asbest und Holzstaub, aber auch UV- und radioaktive Strahlen, ein geschwächtes Immunsystem, schlechte Mundhygiene sowie chronische Reizzustände. Bestimmte virale Infektionen, wie z.B. das Eppstein-Barr-Virus und insbesondere die humanen Papillomviren (HPV) gelten ebenfalls als Risikofaktor. Die schulmedizinischen Behandlungsmethoden dieser Tumore beruhen auf Operationen, Bestrahlung und Chemotherapien. Eine im Jahr 2016 veröffentlichten Studie konnte bedeutende Erkenntnisse bei der Wirkung eines Präparats bestehend aus den Polyphenolen Curcumin aus dem Gewürz Kurkuma, Resveratrol aus roten Trauben und Epigallocatechingallat (EGCG) aus grünem Tee auf HPV-positive Kopf-Hals-Plattenepithelkarzinom-Zelllinien sowie bei Mäusen mit HPV-positiven Kopf-Hals-Plattenepithelkarzinomen machen.
Das als TriCurin bekannte Präparat, dessen Bestandteile in dem synergetischen Verhältnis 4:1:12.5 (Curcumin:EGCG:Resveratrol) vorliegen, wurde zunächst den zwei Hochrisiko-HPV16-positiven Kopf-Hals-Plattenepithelkarzinom-Zelllinien UMSCC47 und UPCI:SCC090 appliziert. Dabei wurde beobachtet, dass die induzierte Apoptose der Zelllinien bei ca. 68% (UMSCC47) und ca. 17% (UPCI:SCC090) lag, während sie bei der Kontrollgruppe lediglich ca. 3% (UMSCC47) und 5% (UPCI:SCC090) betrug.
Zudem wurden klonogene Überlebensassays durchgeführt, um die klonale Proliferation überlebender Zellen zu untersuchen. Die Anzahl der überlebenden Klone der UMSCC47-Zellen lag bei der Kontrollgruppe bei ca. 130, während die Applikation von TriCurin zu ca. 40 überlebenden Klone führte und somit eine Reduktion um ca. 69% hervorrief. Bei den UPCI:SCC090-Zellen lag die Anzahl der überlebenden Klone bei ca. 250 und reduzierte sich nach Applikation von TriCurin mit ca. 25 Klone um ca. 90% (UPCI:SCC090).
Darüber hinaus untersuchte man die Wirkung auf UMSCC47-Zellen mit der Kombination aus TriCurin und Bestrahlung und verglich sie mit einer Behandlung bestehend aus reiner Bestrahlung. Das klonogene Überleben der Zellen verringerte sich bei Bestrahlung um 45%, wohingegen die Behandlung mit der Kombination aus TriCurin und Bestrahlung zu einer Reduktion der überlebenden Klone um ca. 80% führte.
In einem weiteren Assay untersuchte man den Einfluss von TriCurin in verschiedenen Dosierungen auf die Effizienz zur Bildung von Tumorsphären beider Zelllinien und verglich diese jeweils mit einer Kontrollgruppe. Durch Verabreichung von TriCurin verringerte sich die Effizienz der Tumorsphärenbildung mit zunehmender Dosierung.
Bei der höchsten Konzentration von ca. 10 μM reduzierte das TriCurin die Effizienz der Tumorsphärenbildung verglichen mit der Kontrollgruppe um ca. 58% – 74% der UMSCC47-Zellen und um ca. 52% – 61% der UPCI:SCC090-Zellen. Zudem reduzierte sich die Tumorsphäre verglichen mit der Kontrollgruppe um ca. 16% (UMSCC47) und um ca. 19% (UPCI:SCC090).
Weiterhin wurde untersucht, ob das TriCurin eine Wirkung auf die HPV16-Onkogene E6 und E7 hat. Die HPV16-Onkogene E6 und E7 deaktivieren das p53 Protein sowie das Retinoblastom-Protein, was eine Förderung der Karzinogenese zur Folge hat. Die Behandlung mit TriCurin reduzierte die mRNA-Expression der HPV16-Onkogene E6 und E7 und die Proteinspiegel der UMSCC47- und UPCI:SCC090-Zellen. Außerdem wurde nach der TriCurin-Behandlung ein Anstieg der p53- und Retinoblastom-Spiegel beobachtet. In einer letzten Untersuchung wurde die Wirkung von TriCurin bei Mäusen mit HPV16- positiven Kopf-Hals-Plattenepithelkarzinomen (UMSCC47-Zellen) analysiert. Die Mäuse wurden in eine Gruppe, der über fünf Wochen dreimal wöchentlich TriCurin verabreicht wurde, und in eine Kontrollgruppe aufgeteilt.
Nach Ende der fünf Wochen stellte man fest, dass das mittlere Tumorgewicht bei der Kontrollgruppe ca. 904 mg betrug, bei der mit TriCurin behandelten Gruppe lag es bei etwa 124 mg, was einer Reduzierung des Tumorgewichts um ca. 86% entspricht. Außerdem zeigte sich, dass der Großteil der Tumore der mit TriCurin behandelten Mäuse aus großen nekrotischen Bereichen bestand, wobei in der Tumorperipherie auch kleine Bereiche von Tumorzellen vorhanden waren.
Im Gegensatz dazu bestanden die Tumore aus der Kontrollgruppe überwiegend aus Tumorzellen. Die Tumore der Kontrollgruppe hatten auch nekrotisches Gewebe, aber vergleichsweise deutlich weniger als die mit TriCurin behandelten Tumore. Zudem zeigte sich, dass die TriCurin-Behandlung die Anzahl der aktiv proliferierenden Tumorzellen im Vergleich zur Kontrollgruppe um knapp 20% reduzierte. Darüber hinaus reduzierte das TriCurin die intratumoralen Spiegel von HPV16 E6 um ca. 94%.
Die Ergebnisse der Untersuchungen geben Anlass dafür, das TriCurin in Hinblick auf HPV-positive Kopf-Hals-Plattenepithelkarzinome als Alternative oder Ergänzung zu schulmedizinischen Behandlungen beim Menschen zu erforschen.
Weltkrebstag
Der Weltkrebstag ist ein internationaler Tag, der am 4. Februar begangen wird, um das Bewusstsein für Krebs zu schärfen und die Prävention, Erkennung und Behandlung von Krebs zu fördern.
Erster internationaler Kongress der International Cancer Corporation
HOFFNUNG IN DER KREBSTHERAPIE
25-26. März
Standort:
Sofitel München https://www.sofitel-munich.com, direkt am Münchner Hauptbahnhof
Kongressgebühren:
450€ Frühbucherrabatt bis 1. März,
495€ für Spätbucher
Programm:
Dr. Reinhard Probst (München, Deutschland, über geheilte Fälle mit metastasiertem Krebs, neuer Ansatz mit Laser, Immunstimulation und Chlorella-Infusionen)
Prof. Thomas Vogl (Universität Frankfurt, Deutschland, über Interventionelle Radiologie)
Dr. Salvatore Conte (Klinik San Carlo di Potenza über regionale Hyperthermie)
Dr. Oskar Ausserer (Zentrum für Naturheilkundliche Dokumentation, Italien über Strategien für eine Zukunft in der Komplementärmedizin)
Martin Rösch (Konstanz, Deutschland über Psycho-Onkologie)
Prof. Thomas Rau (BioMed Center, Sonnenberg, Schweiz über sein Behandlungskonzept)
A presenter of Iscador (Arlesheim, Schweiz, über die Misteltherapie)
A presenter of Norsan (Berlin, Deutschland, über Omega-3-Fettsäuren noch nicht bestätigt)
Dr. Martin Luzbetak (Düsseldorf, Deutschland über Substanztest auf zirkulierende Tumorzellen)
Uwe-Bernd Rose (Königstein, Deutschland, über die Albumin-Trägertherapie mit gentechnisch verändertem Albumin)
Dr. Dirk Hüttenberger (Heidelberg, Deutschland über photodynamische Therapie bei Krebs)
Natalia Aliev (Erlenbach, Deutschland über Aufgüsse mit Quercetin und Chlorella-Algen)
Dr. Christiane Herzog (Unterhaching, Deutschland über Ergänzungsmittel in der komplementären Onkologie noch nicht bestätigt)
Dr. Ivan Juras (Slowakei, Forschung über zirkulierende Tumorzellen)
Asya Mikov (München, Deutschland über neue Erkenntnisse im Bereich Lebensmittel und Ernährung für Krebspatienten)
Dr. Hüseyin Şahinbaş (Düsseldorf, Deutschland über den Einsatz von onkolytischen Viren in der Krebstherapie)
Epigallokatechingallat
Epigallokatechingallat ist eine Substanz, die aus dem grünen Tee gewonnen wird und bis zu 30% seiner Trockenmasse ausmacht. Die Teepflanze wird in China seit mindestens 6000 Jahren genutzt und ist in Asien eines der wichtigsten Alltagsgetränke. Im Gegensatz zum schwarzen Tee wird die Oxydation, also die Zersetzung der Blätter durch Sauerstoff, während des Trocknens durch Rösten, Dämpfen oder kurzes Erhitzen verhindert. So bleiben nahezu alle Inhaltsstoffe der frischen Pflanze erhalten.
Aus chemischer Sicht gehört EGCG zu den Katechinen und diese zu den so genannten Polyphenolen, die durch aromatische Ringstrukturen gekennzeichnet sind. Viele der sekundären Pflanzenstoffe, die gesundheitsfördernde Wirkung haben, gehören zu den Polyphenolen.
Seit Jahrzehnten ist bekannt, dass grüner Tee und damit EGCG eine Wirkung gegen Krebszellen hat. Wie kommt dieser Effekt zustande?
Betrachten wir zunächst einmal den epigenetischen Effekt. Darunter versteht man, dass zwar die gesamte Erbinformation in der DNA der Gene liegt, doch nur ein Bruchteil davon auch wirklich abgelesen wird. Das Ein- oder Abschalten von Genen hilft der Zelle, sich flexibel auf verschiedene Umweltbedingungen einzustellen. Epigallokatechingallat beeinflusst nun Gene, die krebshemmend und lebensverlängernd wirken. Zum Beispiel zeigen diverse Studien, dass der tägliche Genuss von grünen 1 Tee oder entsprechenden Präparaten, das Risiko an Brustkrebs zu erkranken oder wiederzuerkranken senken kann.
Ein weiterer Effekt betrifft den Toll-like-Rezeptor 4. Die Entdeckerin und spätere Nobelpreisträgerin Nüsslein-Vollhard war von den Einflussmöglichkeiten des Rezeptors in der Taufliege so begeistert, dass sie ihn mit dem deutschen Wort „toll“ bezeichnet. Leider bewirkt die Stimulierung dieses Rezeptors im Menschen wenig Tolles. Es werden nämlich vermehrt Entzündungsbotenstoffe ausgeschüttet und Krebszellen im Wachstum angeregt. EGCG hemmt nun, neben anderen Substan- zen, wie Curcumin, 6-Shogaol, Sulforaphan, den Toll-like Rezeptor 4 und damit das Wachstum von Tumorzellen.
Eine für den Tumor wichtige Fähigkeit ist, Blutgefäße zu bilden. Krebszellen erreichen das über die Ausschüttung des blutgefäßbildenden Faktors VEGF. Dieses Molekül bzw. der dazugehörige Re- zeptor ist wichtiger Angriffspunkt moderner onkologischer Medikamente. EGCG hemmt die Ausschüttung von VEGF, reduziert damit die für den Tumor wichtige Blutgefäßversorgung und stimuliert gleichzeitig den natürlichen Zelltod (Apoptose). Der VEGF-Rezeptor gehört zu den Tyrosinki- nase-Rezeptoren, die für das schnelle und aggressive Wachstum von Krebszellen verantwortlich sind. Auch andere dieser Rezeptoren werden durch EGCG gehemmt.
In Laborversuchen zeigt sich, dass EGCG eine Fülle von Rezeptoren und Stoffwechselwegen hemmt oder aktiviert und kommt damit der Wirkung von Curcumin gleich. So erniedrigt es die Proteinlevel von Bcl-2, Bcl-xl, xIAP, cIAP, NFκΒ, Hsp70 und Hsp90. Letztere sind Hitzeschockproteine und schützen die Krebszelle unter anderem vor der Auswirkung von Wärme. Dies macht die Kombination von Epigallokatechingallat mit Hyperthermie als Synergismus denkbar. Andere Proteine werden wie- derum erhöht, wie Bad, Bax, Fas/CD95, Cytochrome c, Apaf-1, AIF, GADD153, GRP78, und Caspase-3, -7,-8 and -9. Caspasen leiten den natürlichen Zelltod in Tumorzellen ein. Die Orchestrierung zwischen Hemmung und Stimulierung verschiedener Proteine führt zur Hemmung des Tumorwachstums oder zum Absterben von Krebszellen.
Aktive Fiebertherapie
Was ist die aktive Fiebertherapie?
Schon seit Jahrhunderten ist bekannt, dass sich Krebs aber auch andere Krankheiten zurückbilden können, wenn Erkrankte hohes Fieber bekommen. (i) Der amerikanische Arzt Coley war der erste, der es ermöglichte auf relativ schonende und sichere Weise über eine limitierte Zeit Fieber zu entwickeln. Er hat mehr als 700 Patienten mit seinem Präparat (Coley’s Toxin) behandelt und exakt dokumentiert (ii). Seit etwa hundert Jahren gibt es nun Erfahrungen mit der Fiebertherapie, dabei kann auf über eine Million Anwendungen zurückgeblickt werden. Allein der Arzt Dr. Einar Göhring beaufsichtigte während seiner Kliniktätigkeit über 16.000 Fieberstöße (iii).
Das von Coley entwickelte Präparat steht in unserer Praxis für die Therapie zur Verfügung. Ich stelle es zusammen mit dem Hamburger Labor (Organomed®) selbst her.
Wie wirkt die Fiebertherapie?
Durch Bakterienproteine (PAMP) kommt es zu einer breiten Stimulation nicht nur des erworbenen sondern vor allem des angeborenen Immunsystems. Dieser Prozess ist im Gegensatz zu vielen Immuntherapien ein quasi natürlicher und kann zu einer „Umstimmung“ des Immunsystems führen. Dies hat nicht nur eine Bedeutung bei Krebserkrankungen, sonder auch bei Autoimmunprozessen, Allergien und chronisch wiederkehrenden Infekten. Die mit dem Fieber verbundene Temperaturerhöhung schadet den hitzeempfindlichen Tumorzellen und führt zu einer Anregung des Stoffwechselsystems. Viele Patienten beschreiben eine „katarrhtische“ Wirkung durch die Fiebertherapie: Also das Gefühl einer auch seelischen Reinigung und Befreiung.
Indikationen für die Fiebertherapie
- Tumorerkrankungen
- Entzündliche Darmerkrankungen (M. Crohn, Colitis ulcerosa)
- Asthma, Neurodermitis, Allergien
- Chronisch rezidivierende Infekte
- Rheumatische Erkrankungen, Arthrosen
- Wiederkehrende Abszesse
- Psoriasis
- Chronische Erschöpfung
Wie findet die Fiebertherapie praktisch statt?
Der Patient bekommt morgens 0,5 ml einer Lösung mit zwei abgetöteten Bakterienstämmen gespritzt. Diese geringe Menge genügt um innerhalb von etwa einer Stunde Fieber zu entwickeln. Während des ganzen Prozesses wird der Patient kontinuierlich in der Praxis überwacht. Da die Bakterien inaktiviert sind, kommt es nach etwa 4-6 Stunden wieder zu einer Normalisierung der Körpertemperatur.
Welche Kontraindikationen gibt es?
Schwere Herzinsuffizienz, Zustand nach Thrombose, Lungenembolie oder Herzinfarkt, schwere Leber- oder Nierenschäden.